Seit einer Woche ist der geflüchtete Schriftsteller Farid B. in Düren im Hungerstreik. Er protestiert gegen die menschenunwürdigen Zustände in seinem Lager, und die diskriminierende Behandlung durch die Malteser Betreiber. Kürzlich wurde er in ein Zimmer verlegt, das nur zehn Quadratmeter groß ist – zwei Bewohner sollen darin leben. Nicht einmal der knapp bemessene Mindeststandart ist damit eingehalten. Die Geflüchteten bekommen zudem abgelaufene Lebensmittel zu Essen. Drei Monate lang hat der Autor erfolglos versucht, mit der Verwaltung über die Missstände zu verhandeln.
Nun hat sich Farid B. am 13. Januar 2017 entschieden, aus Protest keine Nahrung mehr aufzunehmen, obwohl er gesundheitliche Probleme hat. Da ihm selbst keine Kraft zum Sprechen bleibt, kommuniziert er nach Außen über einen Freund. Dieser erklärte uns am Telefon, dass Farid B. mit seinem Protest auf diese unmenschlichen Zustände aufmerksam machen will: „Alle sollen davon erfahren, wie es hier läuft.“ Außerdem fordert er, dass die Leitung der Malteser-Betreiber zurücktritt.
Diese haben bislang keine Reaktion auf den Hungerstreik gezeigt. Auch die Verantwortlichen aus der nordrhein-westfälischen Landesregierung und dem Dürener Rathaus ignorieren den Protest. Nur der Hausmeister des Lagers hat reagiert: Er hat Farid B. bedroht und als ‚Verräter‘ denunziert.
Wir wünschen Farid B. weiterhin viel Kraft für seinen legitimen und wichtigen Protest und schicken solidarische Grüße!