Tagtäglich kämpfen Menschen gegen ihre Abschiebungen. Der deutsche Staat reißt Menschen aus ihren Leben und Freundeskreisen und bringt sie gewaltsam in europäische Länder oder in ihre Herkunftsländer zurück, wo sie schwierigen und lebensbedrohlichen Situationen ausgesetzt sind. Die Angst vor Abschiebung zerstört die körperliche und psychische Gesundheit von Menschen und treibt sie bis in den Suizid. Was auf der persönlichen Ebene ein Drama ist, ist auf der politischen Ebene eine Fortführung von rassistisch-kolonialen Praktiken.
Durch das Asyl- und Aufenthaltsrecht, macht der Staat Abschiebungen zu individuellen und privaten Problem von Menschen ohne Staatsbürger*innenschaft. Unzählige Briefe in unverständlichem Bürokratendeutsch erschweren den Prozess um Aufenthaltstitel. Dem müssen wir uns entgegenstellen – der Kampf gegen Abschiebungen ist ein Kampf, der uns alle betrifft und der kollektiv geführt werden muss.
Oft gibt es noch viele Möglichkeiten, um Abschiebung zu verhindern. Dazu sind viele Schritte nötig, wie Briefe übersetzen, Leute zu Behörden begleiten oder einfach nur einen Schlafplatz für Menschen organisieren, die in ihrem Lager nicht mehr sicher sind. Meistens sind es kleine Dinge, die getan werden müssen um etwas zu ändern. Wir sehen diese Aufgaben als praktische Solidarität und politische Arbeit gegen das rassistische Grenzregime. Denn jede verhinderte Abschiebung ist ein Riss in den Mauern der Festung Europa und ein wenig Sand im Getriebe der Abschiebemaschinerie!
Für diese Arbeit ist kein Wissen über Asylrecht nötig! Kommt am Donnerstag, 27. April 2017 um 19 Uhr in den Infoladen (Thalkirchner Str. 104). Das Treffen soll ein Versuch sein, Stop-Deportation-Strukturen in München zu starten und gemeinsam aktiv zu werden gegen das rassistische Grenzregime.