Bayerischer Flüchtlingsrat und IMMA zur geplanten Abschiebung einer hochschwangeren Frau am 30/05/2018: „Gipfel menschenunwürdiger ‚christsozialer’ Politik“

Gemeinsame Pressemitteilung vom Bayerischen Flüchtlingsrat und IMMA e.V. vom  28. Mai 2018

Hochschwangere in Abschiebehaft

21-jährige soll 2 Tage vor Beginn des Mutterschutzes abgeschoben werden / Fünfjähriger Sohn vom Jugendamt in Obhut genommen / Flüchtlingsrat: „Gipfel menschenunwürdiger  ‚christsozialer’ Politik“

Die hochschwangere Frau A. (21 Jahre alt) war in Hengersberg, einer Außenstelle des Transitzentrum Deggendorfs, untergebracht, zusammen mit ihrem fünfjährigen Sohn und ihrem Partner, der auch der Vater ihres ungeborenen Kindes ist. Der errechnete Entbindungstermin ist am 13.7.2018, der gesetzliche Mutterschutz beginnt somit am 1.6.2018. Ab diesem Datum darf Frau A. nicht mehr abgeschoben werden. Continue reading “Bayerischer Flüchtlingsrat und IMMA zur geplanten Abschiebung einer hochschwangeren Frau am 30/05/2018: „Gipfel menschenunwürdiger ‚christsozialer’ Politik“”

Freiheit für die Geflüchteten in Donauwörth, Ellwangen, und überall! #FreeDW32!

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Spätestens seit den jüngsten Vorkommnissen in Ellwangen stehen die Zustände in deutschen Abschiebelagern wieder im Fokus der Öffentlichkeit. Doch Ellwangen ist kein Einzelfall. Eine Serie von Polizeigewalt die noch massiver ist als gewohnt zieht sich durch Bayern. Der weitere Ausbau der Befugnisse von Beamt*innen und Behörden im Mai 2017, sowie die jüngsten Verschärfungen des PAG (Polizeiaufgabengesetz) in 2017 und 2018 bedeuten auch mehr Gewalt. Menschen wurden schon immer in sogenannten ‘Gemeinschaftsunterkünften’ isoliert, degradiert, ihrer Rechte beraubt, von der Polizei schikaniert und bei Abschiebungen verletzt.  Gewaltausübung und Razzien in Lagern sind also keine Neuheit. Gleichzeitig nehmen die Gewaltexzesse und Repressionen nicht nur zu, sondern werden sogar rechtlich vereinfacht. Die Anzahl der Polizeiausschreitungen ist genau in den Monaten gewachsen, als die Diskussionen um das PAG lauter wurden, und die AnkER-Zentren auf der Wunschliste von CDU, CSU und SPD landeten. Continue reading “Freiheit für die Geflüchteten in Donauwörth, Ellwangen, und überall! #FreeDW32!”

Freedom for the refugees in Donauwörth, Ellwangen, and everywhere! #FreeDW32!

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At least since the recent events in Ellwangen, the conditions in German deportation camps have once again been back in the public eye. But Ellwangen is not an isolated case. A series of police violence that is even more massive than usual is spreading across Bavaria. The further expansion of the competences of the state administration in May 2017, as well as the recent tightening of the PAG (Police Tasks Act) in 2017 and 2018 also mean more violence. People have always been isolated, degraded, deprived of their rights, harassed by police and injured in deportations in so-called ‘community accommodations’. Violence and raids in these camps are therefore not new. At the same time, the excesses of violence and repression are not onlyh increasing, but are even made easier in legal terms. The number of police attacks has grown precisely in the months in which the discussions about the PAG have become louder, and the AnkER centres have been on the wish list of the CDU, CSU and SPD. Continue reading “Freedom for the refugees in Donauwörth, Ellwangen, and everywhere! #FreeDW32!”

Massive police violence during a raid in Deggendorf and Hengersberg on 14/05/18: The view of the inhabitants

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Series of massive police violence: After Ellwangen and Donauwörth, two major police operations took place in Deggendorf and Hengersberg in one week. Already on Monday, 14.05.2018 police carried out a major operation in the deportation camp in Deggendorf and the reception centre in Hengersberg.

More than 200 officers combat dress and with police dogs stormed the accommodations around three o’clock in the morning. The declared aim was to intimidate the refugees in order to avoid future solidarity of the inhabitants during deportations. In addition, ten people were to be deported: A family of two children, four men, a woman seven months pregnant and her son. The 21-year-old woman was tied up, separated from her four-year-old child by force and taken into deportation custody. Another person injured themselves for fear of deportation and had to be admitted to the district hospital. Two people were not found despite the search of the entire building. Another person stopped her deportation at the last moment at the airport. Continue reading “Massive police violence during a raid in Deggendorf and Hengersberg on 14/05/18: The view of the inhabitants”

Massive Polizeigewalt bei überfallartigem Einsatz in Deggendorf und Hengersberg am 14/05/18: Die Sicht der Betroffenen

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Serie massiver Polizeigewalt: Nach Ellwangen und Donauwörth kam es in Deggendorf und Hengersberg zu zwei Polizei-Großeinsätzen in einer Woche. Bereits am Montag, den 14.05.2018 führte die Polizei einen Großeinsatz im Abschiebelager in Deggendorf und der Geflüchtetenunterkunft in Hengersberg durch.

Über 200 Beamt*innen stürmten in Kampfmontur und mit Polizeihunden gegen drei Uhr morgens die Unterkünfte. Erklärtes Ziel war die Einschüchterung der Geflüchteten, um künftige Solidarisierungen der Bewohnenden bei Abschiebungen zu vermeiden. Zudem sollten zehn Personen abgeschoben werden: Eine Familie mit zwei Kindern, vier Männer, eine im siebten Monat schwangere Frau und ihr Sohn. Die 21-jährige Frau wurde gefesselt, unter Gewaltanwendung von ihrem vierjährigen Kind getrennt und in Abschiebehaft genommen. Eine andere Person verletzte sich aus Angst vor ihrer Abschiebung selbst und musste ins Bezirkskrankenhaus eingeliefert werden. Zwei Personen wurden trotz der Durchsuchung des gesamten Gebäudes nicht angetroffen. Eine weitere Person stoppte ihre Abschiebung im letzten Moment am Flughafen.  Continue reading “Massive Polizeigewalt bei überfallartigem Einsatz in Deggendorf und Hengersberg am 14/05/18: Die Sicht der Betroffenen”

Schluss mit der Kriminalisierung von Geflüchteten – solidarischer Gerichtsbesuch, 27.03, Bamberg

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Wieder werden Menschen fernab der Öffentlichkeit in isolierten Lagern kriminalisiert. Diesesmal mittels der konstruierten Anklage der gefährlichen Körperverletzung, obwohl Misshandlungen seitens der Securities des bamberger Abschieblagers (AEO) vorliegen. Dies gilt es zu druchbrechen! Daher rufen wir auf zum solidarischen Besuch der Gerichtsverhandlung am 27.3.2018 am Amtsgericht Bamberg.

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Statement on police brutality in the reception center in Donauwörth on 14th of March

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On Wednesday, 14th of March, police forces showed extreme brutality towards the inhabitants of the reception center and arrested at least 29 persons. This happened after a legitimate protest against an attempted deportation. The location of those who were arrested is still unclear. There was no violence against humans on the side of the refugees. The charges of “breach of peace” and “grievous bodily harm” are utterly unfounded and constructed and will need independent evidence.

Refugees and human rights organisations have been criticising the inhuman living conditions in the reception centre (EA) in Donauwörth for months. The minister of the interior, Herrmann, used the false accusations against refugees spread by police as a pretext to personally travel to Donauwörth on Friday to continue his electoral campaign with right wing demands such as more police and more deportations.

The refugees in the EA of Donauwörth have released a statement (see below), in which they reject the unfounded accusations against them, demand the release of the prisoners, the recognition of their asylum applications, working permits and protection from the police.

Antiracist innitiatives and human rights organisations are stating their solidarity with those involved and with their demands. In addition to this, these groups demand the dismissal of the social workers who have violated their mandate towards the refugees in the EA.

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Stellungnahme zur Polizeigewalt in der Erstaufnahmeeinrichtung in Donauwörth am 14. März 2018

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Am Mittwoch, den 14. März, kam es zu massiver Polizeigewalt und mindestens 29 Inhaftierungen infolge legitimer Proteste gegen eine versuchte Abschiebung. Noch immer ist der Verbleib der Festgenommenen unbekannt. Von Seiten der Geflücheteten ging keine Gewalt gegen Personen aus. Die Vorwürfe wie Landfriedensbruch und gefährliche Körperverletzung sind konstruiert und bedürfen einer unabhängigen Aufklärung.

Seit Monaten kritisieren Geflüchtete und Menschenrechtsverbände die unmenschlichen Lebensbedingungen in der Erstaufnahmeeinrichtung (EA) Donauwörth. Innenminister Herrmann nutzte von der Polizei verbreitete falsche Anschuldigungen gegen die Geflüchteten, um am Freitag persönlich nach Donauwörth zu reisen und dort seinen Wahlkampf weiter mit rechten Forderungen nach mehr Polizei und Abschiebungen anzuheizen.

Die Geflüchteten aus der EA in Donauwörth verfassten eine Stellungnahme (vgl. unten), in welcher sie die haltlosen Beschuldigungen entkräften und zurückweisen, die Freilassung der Gefangenen fordern, sowie Anerkennung der Asylanträge, Arbeitserlaubnis und Schutz vor der Polizei.

Antirassistische Initiativen sowie Menschenrechtsorganisationen solidarisieren sich mit den Betroffenen und ihren Forderungen und fordern darüber hinaus die Kündigung der SozialarbeiterInnen, welche ihr Mandat gegenüber den BewohnerInnen der EA verletzten.

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From the perspective of the residents

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Below, you see a medical certificate and a video statement concerning the events of the 14th of March 2018 in Donauwörth. To protect the identity of those concerned, the voices are distorted and the faces are covered.

Anamnesis:

The patient originates from Gambia and is residing in asylum seeker housing. For reasons unknown to him, police suddenly appeared there, while he was merely wanting to leave the building. During the police procedure, he says the police suddenly drew out pepper spray which they sprayed in his eyes, causing him to feel faint and hindering his breathing. The patient is visibly intimidated and is shaking all over.

Diagnosis:

Hyperventilation after police procedure using pepper spray

Stinging eyes and throat after use of pepper spray

Dizziness eases gradually

Therapies:

The patient was innitially intimidated and hyperventilating but without any pathology. The dizziness, as well as the stinging in throat and eyes ceased of its own accord. The patient was discharged to your care in improved condition.